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"Ich wünsche mir mehr Beinfreiheit!" Bgm Thomsen im NFT-Interview

Enge-Sande, den 13.07.2023

Bürgermeister Carsten-Peter Thomsen im NFT-Interview vom 08.07.2023

 

Herr Thomsen, was zeichnet Enge-Sande aus?

Neben der attraktiven Lage auf dem Geestrücken zwischen Langenberg und Soholmer Au mit einer guten Verkehrsanbindung Richtung Husum, Niebüll und Flensburg ist für mich bemerkenswert, dass sich unsere Einwohnerinnen und Einwohner aus sechs unterschiedlichen Dörfern in den vergangenen 50 Jahren zur Gemeinde Enge-Sande zusammengefunden haben.

Gemäß dem Motto „Kurze Beine, kurze Wege“ können wir in Enge-Sande unseren kleinsten eine Kita-Betreuung und den Grundschulbesuch in einem Gebäude anbieten. Wir danken der Gemeinde Leck und der Schulleitung der Lecker „Grundschule an der Linde“ für die gute Zusammenarbeit. Ich möchte auch unser reges Vereinsleben hervorheben. Bei 1100 Einwohnern in unserer Gemeinde hat der SV Enge-Sande über 900 Mitglieder.

Nach dem Zusammenschluss unserer beiden Ortswehren ist die Gemeindefeuerwehr Enge-Sande jetzt die viertgrößte Freiwillige Feuerwehr im Amtsgebiet und spielt natürlich in unserem Gemeinde Leben eine wichtige Rolle.

Zudem gibt es bei uns einige weitere Vereine. Ringreitervereine, Gesangverein, DRK-Ortsverband, Landfrauenverein, Sozialverband, Lustige Radlerinnen.

 

Welche Themen stehen als erstes an?

Ich denke hierbei zuerst an die Nachmittagsbetreuung für Grundschulkinder. Der Gesetzgeber hat die stufenweise Einführung eines Rechtsanspruch auf die Betreuung ab dem Jahr 2026 formuliert, und hier werden Investitionen im Schulbereich auf uns zukommen. Aktuell sind wir noch dabei, Restarbeiten rund um den Kita-Neubau abzuwickeln. Es fehlt beispielsweise noch das Nebengebäude für den Schulbus und die Fahrräder.

Außerdem werden uns die in „Erneuerbaren“ beschäftigen. Für Freiflächen-Photovoltaikanlagen haben wir vor Kurzem eine sogenannte Potenzial-Flächenanalyse vorgenommen, um potentiellen Investoren, die Vorstellungen der Gemeinde Enge-Sande an die Hand geben zu können.

Auch beim Thema „Flächen für den Windkraftausbau“ kann ich mir gut vorstellen, dass dies wieder auf die Kommunen zukommen könnte.

 

Auch Radverkehr ist ein Dauerthema, richtig?

Der Fahrradweg von Enge nach Soholm ist ein Jahrzehnte alter Wunsch in unserer Gemeinde. Aktuell läuft im Zusammenhang mit einem gemeinsamen Konzept mehrerer Gemeinden ein Antragsverfahren auf eine 85-prozentige Förderung. Auch die Frage nach Fernwärmenetzen in unserer Gemeinde beschäftigt uns.

 

Was sind die Potenziale und Zukunftsprojekte von Enge-Sande?

Eine moderne Kita, eine Grundschule, in der wir die räumlichen Voraussetzungen für eine hohe Unterrichtsqualität vorhalten, Steuereinnahmen aus dem Bereich der „Erneuerbaren“, die dazu beitragen, dies alles steuern zu können, unsere attraktive Lage mit der schon angesprochenen guten Verkehrsanbindung und natürlich und nicht zuletzt unsere Einwohnerinnen und Einwohner.

 

Mit welchen Problemen haben Sie zu tun?

Mehr Beinfreiheit würde ich mir wünschen. Nehmen wir den wohnbaulichen Entwicklungsrahmen, der uns bei der Schaffung neuen Wohnraums einschränkt, weil wir keine Zentralortfunktion haben. Hier würde ich mir mehr Flexibilität wünschen, wenn der Bedarf nachgewiesen werden kann.

Gleiches gilt für die Erschließung von Gewerbeflächen. Im Ortsteil Sande verfügt unsere Gemeinde über hervorragend geeignete Flächen mit guter Verkehrsanbindung. Aber auch hier gibt es Beschränkungen seitens der Landesplanung.

Auch dass Planverfahren immer aufwändiger und langwieriger werden, macht unsere Arbeit in der Gemeindevertretung nicht einfacher.

 

Bild zur Meldung: Bgm Thomsen