SANDE
… wie der Ortsname schon sagt, gehört zur Gemeinde Enge- Sande, auch das Dorf Sande.
Gelegen an der Bundesstraße 5. Diese Straße machte mitten im Dorfmittelpunkt, eine scharfe 45 Grad Kurve, sie wurde von den Dänen 1857 – 1860 als erste Kunststraße gebaut, für die Dänen eine Straße, um schneller Militär an die Grenze zu transportieren.
Von Westen fuhr man direkt auf ein kleines Häuschen, das Chausseehaus. Dieses bewohnte ein Chausseewärter, der für die Unterhaltung der Straße zuständig war und gleichzeitig den Wegezoll einkassierte (neudeutsch Maut). Dieses war auch der Dorfmittelpunkt, von hier führte eine Straße nördlich nach Leck und in Richtung Osten führte ein Weg an die Mühle vorbei in Richtung Enge. Gegenüber vom Chausseehaus wurde eine Gastwirtschaft mit großer Durchfahrt gebaut.
Nördlich von der Kreuzung baute Hans Wilhelmsen seine Kfz- Werkstatt mit Tankstelle, nebenan hatte sein Vater eine Dorfhökerei, die mit den Jahren erneuert und vergrößert und durch einen Baumarkt erweitert wurde. Nordöstlich stand das Meiereigebäude , wohin die Bauern ihre Milch lieferten. Ab 1976 sie an Adelby-Nordfriesland Milch verkauft.
Sie hat das Gebäude mit Grundstück an den Sanitär- und Heizungskaufmann Jürgen Gerson verkauft, der in den folgenden Jahren einen Sanitär-Großhandel eingerichtet hat. Von Stedesand aus ging ein Sandweg nordwestlich am Dorf vorbei, Richtung Ochsenweg, die Hauptverbindung nach Süden Richtung Husum und nach Osten Richtung Leck und Flensburg.
Das Dorf stand direkt am Flutsaum der Soholmer Au, es bildete einen Mündungstrichter, wo im Mittelalter Ebbe und Flut herrschte. Auf den Dünenkamm wurden auch die Bauernhäuser gebaut. Die ersten sieben Bauern siedelten schon 1352 in “ Klyntryngengi“ (Sammelname für Sande, Ackern und Perebüll) laut Domkapitelsregister an.
Wie der Ortsname schon sagt „Sande“, alles ist auf Sand gebaut. Ab 1950 ging aufgrund vieler Vertriebenen und Flüchtlinge auch hier die Bautätigkeit los. Parallel zur Lecker Straße wurden Neubaugebiete eingerichtet. Die Neue Straße, der Tannenweg, der Mühlenweg und Am Wall wurden erschlossen. Auch die Landwirte erneuerten ihre Bauernhöfe, finanziert durch das Programm Nord. Einige Hofbesitzer siedelten auch aus.
1966 – 1967 baute Hans Wilhelmsen seine Kfz-Werkstatt mit Tankstelle an der Bundesstraße neu auf und im Gewerbegebiet am Mühlenweg richtete der Zimmermann Bernd Boysen eine neue Halle, Hans-Werner Diederichsen ein Reiseunternehmen, die Firma Nordklima, die vorher in der Neuen Straße ihr Domizil hatte, einen ganzen Hallenkomplex, hier hat die Firma Tischlerei Nissen aus Stedesand ihre Werkstatt, und nebenan gründete die Firma Schluricke eine Kfz-Werkstatt.
Auch hatte Sande ein Polizeidienstgebäude, dieses wurde 1929 gebaut und bis 1970 als Dienstgebäude genutzt. Ab den 60iger Jahren baute die Bundeswwehr nördlich des Dorfes an der Lecker Straße ein Munitionsdepot mit Gleisanschluß nach Stedesand. Es war unterteilt mit Werkstätten, Feuerwehr- , Verwaltungs-und Stabsgebäude und es wurden auch Bunker gebaut. Hier waren in den ersten Jahren cirka 200 Arbeitnehmer beschäftigt.
Durch die Umstrukturierung der Bundeswehr wurde das Depot aufgelöst und Marten Jensen kaufte das Gelände vom Bund. Er gründete an diesem Ort den „GreenTEC Campus”, einen grünen Gewerbepark. Er eröffnet Unternehmen und Institutionen der gesamten Erneuerbaren- Energien- Branche. Auf diesem Gelände hat sich auch die Firma „OffTEC“ angesiedelt.
Der Name steht für Offshore- Technik, ein “ Trainings- und Entwicklungs- Cluster”. Qualifizierte Ausbildung für alle Bereiche der Offshore-Windenergie ist das vorrangige Unternehmensziel. Im südöstlichen Teil des Geländes hat die Firma „OffTEC“ ein neues großes Trainings-Zentrum aufgebaut, wo regelmäßig Training nach dem“ Basic Safety Training Standard der GWO“ stattfindet. Zudem werden in den Hallen Kleinwindenergieanlagen der Marke „Easy -Wind“ produziert.