Über Enge-Sande
Die Geestrandgemeinde Enge-Sande liegt am südlichen Rand des Langenberger Forstes zwischen Nord- und Ostsee.
Enge-Sande wurde zum ersten Mal 1352 (1452?) erwähnt. Der Name Enge ist mit dem altdänischen „Ængi” und dem aktuellen Dänisch „eng“ verwandt und bedeutet „Wiese“, während der Name Sande auf den sandigen Boden der Geest hinweist.
Mit einem Netz von Rad-, Reit- und Wanderwegen bieten sich hier viele Möglichkeiten, den Urlaub in Ruhe zu genießen. Der Langenberger Forst, der historische Ochsenweg und die ländliche Struktur laden hierbei gleichermaßen zu sportlichen Aktivitäten als auch zur inneren Einkehr ein. Die Enge-Sander sind stolz auf ihre schöne, im Norden von Wald gesäumte Umgebung. Ein Zentrum hat das Straßendorf nicht, aber sehenswerte, stilvolle Reetdachhäuser.
Die südliche und östliche Grenze der Gemeinde wird durch die Soholmer Au geprägt. Hier haben Angler, aber auch Kanufahrer Gelegenheit ihren Urlaub zu gestalten.
Am 01.02.1974 vereinigten sich die ehemals selbstständigen Gemeinden Enge, Engerheide, Knorburg, Sande, Schardebüll und Soholm zur Gemeinde Enge-Sande. Sinnbildlich steht im Gemeindewappen für die sechs Dörfer das Rad mit seinen sechs Speichen.
Die Gemeinde erstreckt sich über eine Fläche von 24,82 km2, am 31.12.2019 lebten 1114 Einwohner in der Gemeinde. Die Gemeindevertretung wird seit der Kommunalwahl vom 14.05.2023 aus 11 Mitgliedern gebildet, davon vier von der CDU und sieben von der Wählergemeinschaft WGES.
Verwaltungsmäßig gehörte Enge-Sande einst zum Amt Karrharde im Luftkurort Leck. Nach der Verwaltungsstrukturreform gehört die Gemeinde seit 01.01.2008 zum neuen Amt Südtondern mit Sitz in Niebüll. Die Entfernung zur Kreisstadt Husum (Kreis Nordfriesland) beträgt ca. 30 km. Auch das nur 30 km entfernte Flensburg (Ostsee) oder Dänemark liegen in unmittelbarer Nähe.
In der Gemeinde-Chronik wird von einst vier einklassigen Zwergschulen in Enge, Sande, Soholm und Schardebüll berichtet. An deren Stelle wurde 1964 in Enge eine neun-stufige Dörfer-Gemeinschaftsschule mit Sporthalle neu erbaut. Nach dem Rückgang der Schülerzahlen arbeitet die Schule seit Jahren als Tochterschule der Lecker „Grundschule an der Linde“ mit zwei Klassen (Klasse 1+2 und Klasse 3+4).
Der Bestand der Grundschule scheint gesichert, betrachtet man nur die große Nachfrage nach Kindergartenplätzen. Erst 2022 hat die Gemeinde den Erweiterungsbau der Kita in Betrieb genommen. Stand 2023 werden dort etwa 100 Kinder in mehreren Gruppen betreut.
Die Gemeinde wächst in den Neubaugebieten „Gärtnerkoppel“ und „Am Forst“ – ein neues Baugebiet in Sande steht vor der Ausweisung.
Noch bis in die 60er-Jahre war Landwirtschaft der prägende Faktor der Gemeinde. Stand 2023 sind noch ganze sechs landwirtschaftliche Vollerwerbsbetriebe geblieben. Die Mehrzahl der Arbeitnehmer ist als Pendler außerorts tätig.
Vor Jahren war die Bundesmarine mit dem Marine-Munitionsdepot in Sande der größte Arbeitgeber in der Gemeinde.
Nach der Auflösung des Depots hat die Firma OffTec das Gelände übernommen, betreibt dort viele Aktivitäten um Windkraft und alternative Energien und ist Betreiber des Enge-Sander Bürgerwindpark Klingenberg (vier Windkraftanlagen) und zweier 180 m hoher Trainings-Windkraftanlagen am Alten Kirchenweg.
Seit 2022 haben die bisherigen Ortsfeuerwehren Enge-Sande und Soholm-Schardebüll-Engerheide zur Gemeinde-Feuerwehr Enge-Sande fusioniert. Hauptstandort ist das neue Feuerwehrgerätehaus in Enge, das Feuerwehrgerätehaus in Soholm bleibt als zweiter Standort erhalten.
Ein besonderer Blickpunkt ist die Katharinenkirche. Die Legende sagt, dass ihr spätgotischer Altaraufsatz in der großen Sturmflut um 1634 angeschwemmt wurde. 1779 schuf der Maler Hinrich Melchert Sönnichsen ein wunderschönes, naiv anmutendes Abbild des damaligen Dorfes Enge auf der Holzdecke des Kirchenschiffes. In die dargestellte Feldarbeit hat sich auch ein besonderer Landmann mit Klauen, Hufen und Hörnern eingemischt. Die Enge-Sander betrachten ihren Teufel eher amüsiert. Vor dem Unkrautsamen, den der Gehörnte ausstreut, haben sie keine Angst. Die Einwohner haben ihr Feld gut bestellt.
Umfangreiche Informationen über die Gemeinde bieten die
Chronik des Kirchspiels und des Dorfes Enge (Band 1, 1. Aufl. 1977, 2. Aufl. 2008),
die Chronik des Kirchspiels Enge und besonders des Dorfes Sande (Band 2, 1. Aufl. 2008),
und eine Chronik des Dorfes Soholm ist in Arbeit.